LA PLAGE DE TRÉVANI
Nachdem ich in der Früh mit einem sehr netten Herrn im Hotel Trévani telefoniert hatte und mir dort ein Zimmer reservierte, verlies ich schnell das Domaine de Kavani. Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte ich schon, da die Dame an der Rezeption so nett war. Aber als ich beim Auschecken wieder laut die Maschinen sowohl im Hotel als auch von der Großbaustelle hörte, fiel mir der Abschied leichter. Ich glaube aber schon, dass man, wenn alles mal fertig gebaut ist, dort einen schönen Aufenthalt haben kann. Vielleicht ja das nächste Mal…
Der Herr vom Trévani – Hotel meinte auch, dass ein Zimmer schon sofort beziehbar wäre.
Ich fuhr also die 20 Minuten von Mamoudzou Richtung Norden. Das Hotel war gut ausgeschildert, so dass ich keine Probleme hatte, es zu finden.
Leider war das Zimmer doch nicht so früh fertig, so dass ich im Endeffekt vier Stunden im – zugegeben sehr schönen – Strandrestaurant wartete und immer wieder im Pool – relativ klein und ohne Schatten – schwamm.
Aber was sollte ich erwarten, normalerweise sind Zimmer ja immer erst ab ca. 14 Uhr zu beziehen. Ich hätte sonst halt nur noch was anderes in der Zeit gemacht. Aber Kaffee trinken am Meer ist nie verkehrt.
SCHNORCHELN AM STRAND VON TRÈVANI – KEINE GUTE IDEE
Der Strand sieht ganz anders aus als im Süden, dunkler Sand. So dachte ich zumindest. Nachdem ich mehr als genug Kaffee intus hatte, fragte ich an der Rezeption, ob man denn hier schnorcheln gehen könne und man sagte mir: „Natürlich, vielleicht begegnet Ihnen sogar eine Schildkröte!“. Ich verkniff mir ein Lächeln – Schildkröten, hah, die hatte ich ja wirklich in großer Anzahl und hautnah im Jardin Maoré bewundern können.
Also beschloss ich, schnorcheln zu gehen. Es war Ebbe, so dass ich mir dachte, ich laufe halt so lange, bis das Wasser tiefer wird, bzw. das Riff da ist.
Tja, Pustekuchen. Der schwarze Sand war Schlick, so dass jeder Schritt ziemlich unangenehm war, man sank ein und es machte jedes Mal ein saugendes Geräusch. Nicht aufgeben, dahinten wird das Wasser dunkler, da isses bestimmt tiefer. Als das Wasser dann wadentief war, beschloss ich, zu schwimmen, das Gehen war mir doch zu unangenehm. Umständlich bekam ich die Flossen an die Füße und setzte die Maske auf, man sank ja immer in den Schlamm ein. Ich versuchte, vorsichtig zu schwimmen, was sich als sehr schwierig gestaltete, man sah nicht die Hand vor den Augen, dank des schlammigen Untergrunds. Irgendwann stieß ich auf Korallen, Hurra – das Riff kommt näher.
Das war dann auch so, aber ich fand keinen Durchgang, es war ja Ebbe, so dass man nicht drüber schwimmen konnte. Ich schwamm nach rechts und irgendwann war ich durchs Riff. Uff. Jetzt konnte es ja nur besser werden. Ich schnorchelte das Riff entlang und tatsächlich, da waren sie wieder, die bunten Fische. Allerdings konnte ich nur ca. 1 Meter weit sehen, da auch hier das Wasser sehr schlammig und trüb war. Nach einer Weile wurde mir das zu blöd, ich hatte so schöne Schnorchel-Erlebnisse im Süden Mayottes gehabt, das musste ich mir hier nicht erzwingen.
Also zurück. Denselben Weg. Versuchte ich zumindest. Ich fand absolut nicht den Durchgang zurück durchs Riff.
Irgendwann fürchtete ich, dass ich doch über die Korallen kratzen müsste, das wollte ich natürlich nicht, zum einen, um die Korallen nicht zu verletzen, zum anderen zugegebenermaßen auch aus egoistischen Gründen, um mich nicht zu verletzen.
Es war eine ziemliche Qual, um die Blöcke herum zu schwimmen, noch dazu war das Meer ziemlich unruhig. Irgendwann hatte ich wieder Schlamm unter den Flossen und konnte dann zurück zum Strand laufen, bzw. froschähnlich durch den Schlick latschen. Später habe ich irgendwo gelesen, dass es im Norden generell nicht so schön zum Schwimmen und Schnorcheln ist, ich kann das jetzt nur an diesem einen Strand vergleichen und da stimmt es definitiv.
Gegen Abend habe ich viele Einheimische gesehen, die bei Flut in den Wellen schwammen und sprangen. Da ist Schwimmen wohl etwas einfacher, Schnorcheln sicher nicht.
Froh, wieder an Land zu sein, setzte ich mich wieder in das schöne Café und wartete auf mein Zimmer.
Der Rezeptionist sagte mir, da ich ja so Pech mit dem letzten Zimmer gehabt hätte, hätte er mir jetzt eines der schönsten zurechtgemacht!
Was heißt Zimmer, ich hatte eine Suite. Schlafzimmer, Kühlschrank, Schreibtisch, Wohnzimmer inklusive Fitness-Stepper. Nun, den würde ich hier sicherlich nicht benutzen. Generell muss man in Afrika schon Abstriche machen, was die Hotels angehet, selbst wenn Mayotte zur EU gehört, zumindest in der mittleren Preisklasse. Das Jardin Maoré gehört sicherlich zu den gehobenen Unterkünften, da war ich schon etwas verwöhnt.
Mein Bungalow jetzt wurde ziemlich desinfiziert, zumindest dem Geruch nach, ich hab erst mal richtig gelüftet. Ich hatte eine große Terrasse, war zwar etwas weiter vom Meer entfernt, aber draußen sitzen ist für mich ja besonders abends wichtig.
Ich machte mich auf zu einer Besichtigungstour der Anlage, da meine Suite etwas weiter weg von den anderen lag. Es gibt hier Bungalows direkt am Meer und welche in zweiter Reihe. Von außen sahen die jetzt ein wenig heruntergekommen aus, ich konnte aber in keinen hinein sehen. Ich sah viele Roussettes, die fliegenden Hunde, die typisch für Mayotte sind. Beim letzten Besuch hatte ich mir auch auf dem Markt von Coconi eine handgemachte Roussette aus Stoff gekauft, ich taufte sie „Ebola“ und sie hängt jetzt bei mir im Wohnzimmer.
RESTAURANT LE TRÉVANI – AUSGEZEICHNETE KÜCHE
Ich ging früh zum Abendessen und habe hervorragend gegessen, ein Rinder-Carpaccio als Vorspeise und ein Fischfilet vom Red Snapper mit Gemüse und Vanillesauce als Hauptspeise. Die Portionen sind hier sehr groß, es hätte mir ein Gang gereicht. Aber da es wirklich lecker war, habe ich natürlich alles aufgegessen.
Dann habe ich noch etwas Wein auf meiner Terrasse getrunken. Plötzlich stand jemand neben meiner Terrasse und grüßte mich „Bonsoir“. Ich kippte fast vom Stuhl vor Schreck. Es war der Nachtwächter! Soso, das Hotel wird also bewacht… Eigentlich gut zu wissen, wäre er nicht so plötzlich neben meiner Terrasse gestanden.
Am nächsten Morgen freute ich mich auf das Frühstück, dass hier etwas länger serviert wird. Allerdings war schon fast alles leer am Buffet, als ich gegen zehn Uhr eintrudelte. Der Rest war hervorragend, verschiedene Brote, Wurst und Käse, frisch gebackene Kuchen und Eier. Das weiche Ei war allerdings ein 1-Minuten-Ei, das traute ich mich einfach nicht am Tag meines Abflugs zu essen. Sonst habe ich ja in Mayotte mit halbrohen Sachen immer gute Erfahrung gemacht, aber es muss nicht gerade heute sein. Schweren Herzens mache ich mich auf den Weg zum Flughafen.
Tipps und Erfahrungen in Trévani
- Schnorcheln ist eher schwierig
- Strand mit sehr viel Schlick
- Schwimmbad ohne Schatten
- hervorragende Küche