WARUM MAMOUDZOU? ES GIBT SCHÖNERE ORTE IN MAYOTTE!
Da das Jardin Maoré leider ausgebucht war und ich noch zwei Tage hatte, bis mein Flug ging, hatte ich in Deutschland überlegt, zwei Tage in Mamoudzou zu verbringen, um Gewürze zu kaufen und ein bisschen Hauptstadt-Trubel mitzubekommen.
Tja… Nicht meine beste Idee.
Frau Schumacher von Alizée-Reisen hatte mir ein Zimmer im Domaine de Kavani gebucht, ein familiengeführtes Hotel mit sehr nett gestalteten Zimmern und Pool. Zumindest auf den Fotos…
Mit meinem Mietauto musste ich das Hotel ein bisschen suchen und mich durchfragen. Ich konnte ja nicht wissen, dass ich durch eine Großbaustelle musste, um zum Eingang zu kommen. Das Hotel wirkt wie eine Festung. Auf einem kleinen Hügel muss man durch ein Sicherheitstor, dass einem aber auch auf Klingeln nicht geöffnet wurde. Ich hüpfte ein bisschen vor der dort angebrachten Kamera herum, nichts. Dann rief ich im Hotel an, nichts.
Irgendwann kam ein Gast heraus und ich konnte durch das Tor fahren. Ich checkte ein und wurde in mein Zimmer gebracht. Das Mädchen (die Tochter?) führte mich durch weitere Eisentore, die mit Kameras überwacht wurden in einen dunklen Gang mit Türen. Es wirkte ein bisschen wie ein Gefängniskorridor. Egal, solange die Zimmer hübsch sind. Sie öffnete meine Zimmertüre und mich überfiel ein grauenhafter Geruch. Ich wich zurück. Sie lächelte nur und öffnete die Terrassentüre für frische Luft. Ok, vielleicht verfliegt ja der Gestank bald…
Das Zimmer sah auch im entferntesten nicht so aus wie auf den Fotos. Dusche und Klo waren mit einem dreckigen Vorhang abgetrennt. Das is ja nicht so schlimm, wenn man alleine ist, mich wunderte allerdings, dass der Vorhand nur die Hälfte bedeckte und zwar die obere Hälfte.
Die Wände waren auch ziemlich kaputt. Aber es gab einen Kühlschrank. Und ein bisschen Geschirr, das man aber wirklich nicht benutzen wollte. Die Terrasse wiederum war wunderschön, auch wenn man auf die Großbaustelle schaute. Ich dachte mir, egal, ich muss da drin ja nur schlafen, abends kann ich auf der Terrasse sitzen und tagsüber bin ich eh nicht da.
Schnell stellte ich aber fest, dass sich dieser modrige und schimmlige Gestank nicht verflüchtigte und da es kein Moskitonetz gab, wollte ich auch nicht mit offenem Fenster schlafen. Was tun? Erst mal eine Flasche Ylang-Ylang Essenz vom Markt verteilen.
MAYOTTE – TYPISCHE GEWÜRZE
Dann bin ich zum Markt gefahren. Wunderschön exotisch… Man sieht viele Stände mit Gewürzen und Gemüse, wird allerdings sofort angesprochen „Madame, Madame…“. Ich lies mir Zeit und schaute auch den Kleidermarkt an, das ist allerdings alles made in China oder sonstwo, hauptsächlich Schrott. In einer Nebenhalle gibt es jede Menge Essensstände, fast alle haben ähnliche Angebote, hauptsächlich Hühnchenspieße und Maniok-Fritten. Ich traute mich aber doch nicht, hier von der Straße zu essen. Ich hatte soviel Glück mit dem Essen, das wollte ich in den letzten Tagen nicht aufs Spiel setzen.
Also zurück zu den Gewürzständen und shoppen. Ich kaufte viele Päckchen Masala, eine spezielle Gewürzmischung, die zuhause schon von Freunden und Familie erwartet wurde. Außerdem Zimt und Muskatnüsse. Handeln war nicht drin, aber ich bekam noch ein Päckchen Nelken geschenkt.
Ich fuhr mit meinen Schätzen in die rue de commerce, bummelte ein wenig, setze mich dann in einen Imbiss und aß einen hervorragenden Kebab.
Schön ist Mamoudzou nicht, kein Vergleich mit exotischen Städten wie Stone Town in Sansibar, aber es macht auf jeden Fall Spaß, dem Treiben zuzusehen. Man sollte immer darauf achten, eine gültige Parkscheibe ins Auto zu legen, die Polizei hier ist sehr streng.
Dann fuhr ich zurück ins Hotel und setzte mich mit einer Flasche Wein auf die Terrasse in der Hoffnung, dass der Alkohol vielleicht meine Nase etwas zuschwellen lässt, um den Geruch im Zimmer nicht so wahrzunehmen.
Um es kurz zu machen, die Nacht war grauenhaft. Es stank und müffelte. Noch dazu erwachte um sieben Uhr morgens die Großbaustelle.
Na, erst mal frühstücken, dann vielleicht ein bisschen am Pool abhängen und die Baustelle ignorieren. Und Pläne für den Tag machen.
Das vielgerühmte Frühstück: Hm… Zugegeben, es gab einen hervorragenden Fruchtsaft. Und einen wirklich guten Tee mit Gewürzen. Die Marmelade ist wohl hausgemacht und sicherlich auch sehr gut, wenn man denn Süßes mag. Allerdings waren Baguette und Croissant alles andere als frisch. Die Bananen in Honig oder etwas ähnlichem waren auch sehr gut. Alles in allem, alles süß, Brot alt.
Dann dachte ich daran, in den Pool zu hüpfen. Leider wurde direkt daneben auch ein Zimmer renoviert, so dass man von überall her Baulärm hatte. Das war mir dann einfach zu viel. Ich beschloss, auszuziehen. Ich telefonierte ein wenig rum und fand das „Trévani“, ein Hotel etwas weiter nördlich.
Ich informierte die Frau an der Rezeption, der es sehr Leid tat. Mir tat es dann auch Leid, denn sie war so nett. Als sie mir aber dann stolz die renovierten Zimmer auf ihrem Computer zeigte, dachte ich mir, das bringt mir nix, wenn es hier irgendwo schöne Zimmer gibt, man mir aber so n Scheißzimmer gibt. Allerdings würde ich trotzdem raten, dieses Hotel in Erwägung zu ziehen. Man sollte sich nur vorher erkundigen, ob da gerade gebaut wird und ob man ein renoviertes Zimmer bekommen kann. Dann ist es vielleicht ja wirklich nett da.
Ich wollte meinen letzten Tag aber gerne in einer angenehmeren Umgebung genießen! So dachte ich zumindest…
Tipps für Mamoudzou
- genau erkundigen, ob das Hotel gerade renoviert wird
- unbedingt den Marché de Mamoudzou besuchen
- Gewürze kaufen, insbesondere Masala
- an die Parkscheibe denken