Le Jardin Maoré – ein Strand in einem Hotel

SCHNORCHELN MIT SCHILDKRÖTEN – GARANTIERT!

Der Strand des Jardin Maorés

„Une plage dans une hotel“ – Das ist das Motto des Hotels „Jardin Maoré“. Und man wohnt wirklich direkt am – öffentlichen – Strand N’Gouga im Süden Mayottes.
Ich war vor drei Jahren schon mal da und habe mich in den traumhaften Strand mit seinen Schildkröten, den riesigen Baobabs, das nahe gelegenen Innenriff und den schönen, exotischen Garten des Hotels verliebt.
Bevor ich mich irgendwie einrichten wollte, hieß es: ab ins Wasser.
Denn das ist das eigentliche Highlight dieses Ortes: Der Strand, an dem es viele Schildkröten gibt, die hier direkt auf den Seegraswiesen grasen. Mich wundert der Begriff „Wiese“ immer etwas, denn das sind eigentlich nur ein paar Grashalme. Scheinen aber köstlich zu schmecken, sonst wären nicht so viele Schildkröten da. Wenn Ebbe ist, ist mit Bojen ein Weg für Schwimmer und Schnorchler markiert, so dass man auf dem Weg zum Riff nicht die ganzen Wiesen zertrampelt. Bei Flut kann man gut zum Riff schwimmen und auf dem Weg dorthin begegnet man sicher zwischen fünf und zehn Schildkröten.
Es gibt hier zwei Arten: Die grüne Suppenschildkröte, die etwas größer ist, und die Karettschildkröte, die eine schönere Musterung hat. Man schnorchelt dann tatsächich so 50 – 100 cm über ihnen, je nach Wasserstand. Und kann sie auch beobachten, wie sie direkt neben einem Luft holen. Natürlich ist Anfassen streng verboten, die Tiere sind Menschen gewohnt und keiner möchte sie verschrecken.
Die Schildkröten legen auch hier am Strand ihre Eier, vor drei Jahren durfte ich Zeuge werden. Damals gab es hier eine Biologin, die eine Führung zu einem der Nester machte. Zufällig erlebte ich damals auch, wie die Schildkröten abends schlüpften und ins Meer rannten. Einmalig!
Da man auf keinen Fall Licht machen darf, bzw. blitzen, machte es diesmal leider keinen Sinn, alleine loszuziehen. Schade, dass es momentan niemanden gibt, der einen über den Zustand der Schildkröten auf dem Laufenden hält.

Schildkröte mit Anhalterfisch

Begleitet werden die Schildkröten meist von Anhalterfischen, die ich persönlich nicht so besonders leiden kann. Ein Remora saugt sich mit seiner Saugplatte am Kopf an der Schildkröte fest, so kann er sich energiesparend fortbewegen und profitiert zusätzlich noch vom Futter. Meine Abneigung kommt noch von den Malediven, wo diese Viecher auch versucht haben, sich an Taucher und Schnorchler anzusaugen, bzw. auch gebissen haben. Beides war nicht sehr angenehm. Sie habens dann irgendwann aufgrund mangelnden Erfolgs gelassen, aber ich bin nachtragend.
Sobald man dann das Riff erreicht hat, bei Ebbe zu Fuß, bei Flut schwimmend, erföffnet sich einem die ganze Unterwasserwelt des indischen Ozeans. Die Korallen um Mayotte sind intakt, was man noch von wenigen Plätzen sagen kann. Viele Gorgonien, Tischkorallen und Geweihkorallen lassen einen die Korallenbleiche und El Niño kurzzeitig vergessen. Schwärme von bunten Fischen tummeln sich dazwischen, Clownfische, Doktorfische, Flötenfische und Kofferfische machen mir wieder mal klar, warum ich Aquarien nicht mag. Für die, die noch nicht im indischen Ozean unterwegs waren, alles, was man so bei „Findet Nemo“ liebevoll gezeichnet sieht, tummelte sich gerade 50 cm unter mir.
Man muss allerdings sagen, dass die Sicht nicht besonders gut ist unter Wasser, deswegen sieht man nicht, wie z.B. auf den Malediven, sehr weit ins Blauwasser. Das fällt dann besonders beim Tauchen auf, aber dazu später mehr. Auch Großfische sind unter Wasser eher selten zu sehen, die Schildkröten mal ausgenommen.
Aber ich mag ja auch die kleineren Unterwasserbewohner sehr gerne.
Am Strand selber sollte man keine Wertsachen liegen lassen, hier wird öfter geklaut. Man kann sich eine Liege vom Bungalow und ein Strand-Handtuch von der Rezeption holen, sollte aber nichts außer Sonnenschutzmittel und Buch mit sich nehmen. Am besten auch nicht in einer Tasche versteckt, die könnte dann eventuell weg sein. Ich habe mir extra eine durchsichtige Plastiktasche mitgenommen, da sieht man gleich, dass ich nix dabei habe. Vor drei Jahren wurde mir nämlich die Tasche geklaut, als ich nur kurz im Wasser war. Jetzt warnen auch Schilder vor Diebstahl.

DAS HOTEL JARDIN MAORÉ IN MAYOTTE

Nach meinem Schnorchelgang ging ich beseelt in meinen Bungalow, um mir dort alles mal genauer anzusehen.

Die Jardin Maoré Bungalows

Es gibt im Jardin Maoré 18 Bungalows für 1 – 6 Gäste. Ich muss dazu sagen, dass im April 2018 Bauarbeiten beginnen, das Hotel baut zusätzliche 15 Bungalows und eine Snackbar. Das war mit ein Grund, diesen Urlaub noch dieses Jahr zu buchen.
Leider befand sich dieses Mal mein Superior Bungalow nicht direkt am Meer, ich hatte noch andere Bungalows davor, die mir die Sicht versperrten. Letztes Mal hatte ich einen Standard Bungalow, der hätte für mich auch dieses Mal gereicht, die waren leider alle ausgebucht. Der einzige echte Vorteil für mich war der kleine Kühlschrank, den ich jetzt im Zimmer hatte. Den habe ich wirklich auch ausgenutzt, nicht umsonst hatte ich eine Flasche Wodka mitgeschleppt und mir hier im Supermarkt sofort Ananas-Saft besorgt.
Man kann hier das Leitungswasser trinken, schmeckt nicht besonders gut, ist aber nicht schädlich. Ich habe mir dann oft eine Tüte Eiswürfel geholt, in meinen Mini-Kühlschrank ins Eisfach gelegt und den ein oder anderen Wodka-Ananas als Sundowner (oder früher) genossen.
Ich hatte im Hotel Halbpension gebucht, mit 3 Gängen zum Abendessen, man hat jeweils die Wahl zwischen zwei Gerichten. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, à la carte zu essen. Die Küche ist hervorragend, französisch mit afrikanischen Einflüssen. Viel Fisch, viel roh, viel Gewürze. All das mag ich. Die Halbpension mit dem Menu abends würde ich nicht für Vegetarier empfehlen, meist hat man die Wahl zwischen Fisch und Fleisch.
Zum Frühstücksbuffet kann man sich noch Eier in verschiedenster Zubereitung bestellen. Ansonsten hat das Buffet jetzt nicht allzu viel salzige Auswahl, eine Sorte Wurst und eine Sorte Käse. In Mayotte, wie auch in Frankreich, isst man gerne süß zum Frühstück, es gibt viele Marmeladensorten und jeder Tisch bekommt frische Mini-Croissants und Schokoteilchen. Ich persönlich bin jetzt einfach keine Süße, aber die frischen Bananen und Papayas hab ich auch sehr genossen.
Das Jardin Maoré hat noch eine weitere, tierische Besonderheit. Zwei große Maki-Familien leben hier. Diese Lemuren-Art ist endemisch. Man sollte die Schilder „Nicht füttern“, die überall stehen, unbedingt befolgen. Die Affen sind nämlich ganz schön gierig und nicht gerade zimperlich. Einmal saß ich auf meiner Terrasse und wollte eine Ananas essen, sofort waren ungefähr acht Makis auf meiner Terrasse und wollten mir die Tüte entreißen. Mir blieb nur noch die Flucht nach drinnen. Aus Protest haben sie mir dann die ganze Terrasse vollgeschissen. Niedliche Tierchen  – ja, auf meiner Terrasse – nein.

Makis im Garten

Man kann sich hier an der Rezeption auch Schnorchel, Maske und Flossen ausleihen, ich bevorzuge aber mein eigenes Equipment. Die Rezeption ist in der Boutique mit vielen Kleidern, Schmuck und Nippes. Komischerweise habe ich aber nirgends Sonnenschutzmittel, Mückenschutz, etc. gefunden. Da es in der Nähe keinen Supermarkt oder Drogerie gibt, empfehle ich, gut zu planen, was man alles mitnimmt.
Apropos Supermarkt, es gibt zwar in den umliegenden Dörfern den ein oder anderen, da findet man aber wirklich nur das Nötigste, Wein und Knabberzeugs sind Mangelware. Da auf Mayotte alles importiert werden muss, außer Süßkartoffeln, Fisch und ein paar andere Wurzelsorten, ist alles ziemlich teuer. Und N’Gouga liegt auch nicht in einem Ort, so dass man sich ein Auto im Hotel mieten muss, für 45 Euro, um mal einen Einkauf zu machen. Wenn man also nicht jeden Abend Wein oder ähnliches im Restaurant trinken will, sondern gerne auf der Terrasse noch ein Glas Wein möchte, muss man ganz schön suchen. Ich hatte mir ja für die gesamte Zeit ein Auto gemietet und dann auch einen großen Supermarkt gefunden, 15-20 Minuten Autofahrt entfernt. Kurz nach Chirongui, Richtung Sada, von Süden kommend auf der linken Seite. Dort gibt es eine große Auswahl an französischen Weinen, mein Urlaub war gerettet.
Das Abendessen war hervorragend: Vorspeise: Casserole mit Meeresfrüchten, Hauptspeise: Thunfisch mit Karpern und Gratin von der grünen Papaya, Nachttisch: Erdbeermousse. Danach setzte ich mich noch auf meine Terrasse und genoss bei einem Glas Wein das Spiel der Gekkos um meine Außenbeleuchtung.

Meine drei Gekkos

Tipps für das Jardin Maoré

  • Bungalow mit Meerblick wählen
  • Superior Bungalows haben einen Kühlschrank
  • bei Ebbe markierten Weg zum Riff nehmen
  • keine Makis füttern
  • Getränke frühzeitig im Supermarkt besorgen
  • Leitungswasser „Carafe d’eau“ ist trinkbar (Stand 2017)

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