KARAVOSTASIS – HAFEN UND STRAND ZUGLEICH
Heute konnten wir bei Tageslicht sehen, wo wir eigentlich gelandet waren. In Karavostasis also, einem kleinen Hafenort mit ca. 70 Einwohnern, etlichen Hotels und Ferienwohnungen, ein paar Strandcafés und Tavernen.
Unser Hotel, das Agean Star Hotel, war nur drei Minuten vom feinen Kieselstrand Chochlidia entfernt, an dem ein paar Bäume sogar Schatten spenden. Eigentlich hatten wir vorgehabt, uns heute das homemade Frühstück zu gönnen und uns abends bei Elena und ihrer Mutter dafür angemeldet. Aber morgens war leider die Oma erkrankt und Mutter fuhr mit ihr zur Fähre nach Athen. Macht nichts, wir hatten ja noch die eingeschweißten Sandwiches von der grässlichen Überfahrt tags davor im Gepäck. Leider ging die Klospülung nicht in unserem Zimmer, aber Elenas Mutter zeigte uns noch vor der Abfahrt schnell, dass man nur am Schwimmer ruckeln müsse. Elena versicherte uns, das würde schnellstmöglich repariert, „no problem“. Um es kurz zu machen, es wurde nie repariert und wir ruckelten halt jedes Mal am Schwimmer.
Die vorhandene Küche beinhaltet einen Kühlschrank, Spüle und zwei Kochplatten. Darüber hinaus noch spärlich Geschirr und Besteck. Aber auf Nachfrage bekamen wir zumindest einen kleinen Topf und eine Pfanne. Das Zimmer ist aber ansonsten sehr sauber mit einem schönen Blick vom kleinen Balkon.
Nach dem schnellen Frühstück erst mal die Gegend erkundigen, bzw. sofort mal ins Wasser gehen. Der Strand Chochlidia ist glasklar, solange nicht einer der Herbstwinde heftig weht und bietet sogar für Schnorchler einige Fischchen. Obwohl die großen Fähren hier mehrmals täglich am Pier anlegen, hat man zumindest das Gefühl, im sauberen Wasser zu schwimmen. Der Strand war nicht besonders voll, was aber auch an der Jahreszeit, Mitte September, liegen konnte.
Die kleinen Strandbars liegen direkt nebeneinander und sind, wie eigentlich alles in Folegandros, relativ teuer, Getränke übertreffen sogar Münchner Preise. In Karavostasis gibt es einen kleinen Minimarkt, auch der nicht wirklich preiswert. Das Dörfchen besteht aus wunderschönen, blau-weißen Häusern, wie man sich Griechenland klischeehaft vorstellt. Und da hatten wir die Hauptstadt Chora noch nicht gesehen…
Wir gingen dann auch noch die fünf Minuten zu dem anderen Strand auf der anderen Dorfseite hier, Vardia Beach. Ein Strand, den man über eine Treppe erreicht, halb Kiesel, halb Sand. Im Wasser dann aber vorwiegend Steine. In dieser Bucht waren gerade mal drei andere Menschen. Mir gefällt die Bucht eigentlich besser, sie ist wesentlich rauher und bei Wind welliger, aber wunderschön wild. Wir sind dann aufgrund des Windes eher Wellenhüpfen gewesen, zum Schnorcheln war es einfach zu rauh.
Abends gingen wir in das Fischlokal Kalymnios, wo ich mir den Fang des Tages ansah. Oktopus, Red Snapper und ein nicht erkennbarer Fisch. Nachdem die Köchin dort aber für den wirklich kleinen Red Snaper, den sie hier gefangen hatten, 20 Euro wollte, hatte ich mich schon damit abgefunden, doch keinen Fisch aus Griechenland zu essen. Aber das mir unbekannte Teil würde sie mit Tomate, Weißwein, Zwiebel und Knoblauch dünsten für 15 Euro. Na, das wollte ich probieren und wie sich später mit Google Translate rausstellte, war das tatsächlich ein Seeteufel.
Er war auch hervorragend zubereitet. Trotzdem das einzige Mal, dass ich in dem Fischlokal Fisch aß, es war sonst einfach zu teuer. Auch die vielgepriesene Fischsuppe kostet 18 Euro. Aber andere Mahlzeiten wie Moussaka und Kebab sind auch sehr zu empfehlen dort. Nur halt nicht der Fisch, im Fischlokal. Kebab ist hier übrigens Hackfleisch gebraten.
Den Abend ließen wir mit griechischem Mythos-Bier und Wein aus Folegandros, beides im Minimarkt erstanden, auf dem Balkon ausklingen. Ein gelungener erster Tag auf der friedlichen Insel.